Dass professionelle PR, Werbung und Kommunikation wesentlich dazu beitragen können, die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung tiefer zu verankern und damit ihre Kampfkraft zu stärken, hat kürzlich die Volkswagen AG bei der Vorstellung eines innovativen Fahrzeugs eindrucksvoll bewiesen.
Rechtzeitig zur Bundestagswahl haben die Wolfsburger ihren neuesten Militär-SUV präsentiert. Dieses voll geländetaugliche Fahrzeug ist das erste Modell aus Wolfsburg, das den Anforderungen an Kriegstüchtigkeit, die von der Mehrheit der deutschen Politiker gefordert wird, zu 100% entspricht. Rüstungsminister Pistorius liess es sich nicht nehmen, das neue Führungsfahrzeug der Klasse «Wüstenfuchs» der Truppe persönlich zu übergeben.
«Der kann was!»
Minister Pistorius, der den Wagen auf den Namen «‹Erwin›» taufte, stand die Freude am «Tag von Wolfsburg» ins Gesicht geschrieben. Dass er im vertrauten Kreis sogar von einem «inneren Reichsparteitag» gesprochen haben soll, wurde allerdings nicht amtlich bestätigt. Im Pressegespräch hob Obergefreiter der Reserve Pistorius hervor, dass er diesem Fahrzeug, das dem VW Typ 82, genannt Wehrmachtskübel, nachempfunden sei und wie dieses auf dem von Ferdi-nand Porsche im Auftrag des Führers entwickelten KdF-Wagen basiere, einiges zutraue, was seinen Fronteinsatz betreffe. Persönlich berührt habe ihn, erklärte der Minister, dass die Wüstentarnfarbe des neuen Fahrzeugs eine Hommage an Generalfeldmarschall Erwin Rommel sei, den Kommandeur des legendären deutschen Afrikakorps, dessen Namen der Kampfwagen voller Stolz trage.
Wir sind bereit
«Putin wird unsere Stalinorgel made in Germany nicht gefallen», führte Pistorius weiter aus, während er mit schelmischem Lachen auf den 2-cm-Flak-Vierling 38 auf der Ladepritsche des «Universalkampfwagens/Militär/Halbkette» deutete. Ohrenbetäubendes Lachen, rhythmisches Klatschen und donnernder, minuten-langer Applaus des Publikums bestätigten den Minister in seiner nationalen Gesinnung.
Spass muss sein
Mit seinem bodenständigen westfälischen Sinn für Humor führte er weiter aus, dass sich im Landser-Jargon wohl eher der Ausdruck «Erwin» als die militärisch korrekte «Langversion» des Namens für das Kampffahrzeug einbürgern werde, schliesslich «kenne er seine Pappenheimer». Brüllendes Gelächter, krachendes Schulterklopfen und laute «Vivat»-Rufe der anwesenden Offiziere gaben Pistorius Recht.
Geistlicher Beistand
Dechant Schnakenburg, Feldgeistlicher des Standorts Wolfsburg, leitete zum Zeitpunkt der «Erwin»-Übergabe gerade eine Rüstzeit für katholische Soldaten auf der Standortschiessanlage der PzBrig 8 in Wendisch-Evern bei Lüneburg und hatte deshalb nicht nach Wolfsburg kommen können. Seine Aufgabe hatte Kon-teradmiral Dönitz, Standortältester der Marineschule Mürwik, übernommen. Er segnete den Kampfwagen, wünschte ihm Mast- und Schotbruch sowie stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Dann ballerte er eine Buddel Oldesloer Doppelkorn mit Schmackes in die Frontscheibe des neuen Wehrmachtsfahr-zeugs. Damit war die Taufe gemäss norddeutschem Ritus rechtsgültig vollzogen.
Volle Attacke
Anschliessend lief der schneidige Minister zu Höchstform auf, spurtete mit einem kräftigen «zicke-zacke, zicke-zacke – hoi, hoi, hoi!» im Laufschritt zu seinem Schützenpanzer/Vollkette und sass gefechtsmässig auf. Seinen Fahrer setzte er mit dem Infanterie-Schlachtruf «Dran! Drauf! Drüber!» in Bewegung. Der KvD haute den 1. Gang rein, ab gings in Richtung Ostfront. Noch eine Zeitlang hörte man den Minister lauthals singen: «Wir werden weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt, …», dann kehrte Stille ein. Zu den Klängen von «Alte Kameraden», intoniert vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr, marschierten die Herren Offiziere im Stechschritt zum Casino ab, um dort zum gefechtsmässigen Wirkungstrinken überzugehen.
* * *
Reinen Tisch machen
Nicht nur in Wolfsburg, sondern in der ganzen Bundesrepublik wird derzeit hart daran gearbeitet, die Bevölkerung kriegstüchtig zu machen und Wehrdienstverweigerung und Defätismus ultimativ in die Tonne zu treten. An vielen Schleswig-Holsteiner Schulen haben sich bereits erste Wehr-sportgruppen gebildet, die regen Zulauf von der Landjugend erhalten.
Ein frischer Wind weht in Deutschland – die nationale Erhebung nimmt allerorten Fahrt auf. Während man an vielen deutschen Schulen die Zeichen der Zeit verstanden hat, die verweichlichte Jugend zunehmend an die Kandare nimmt und den Schulsport in eine straffe paramilitärische Ausbildung umgestaltet – übrigens ganz im Sinne von Turnvater Jahn, der sich eine national begeisterte, sportlich gestählte Jugend wünschte –, hinkt das Zivilleben in diesem Bereich noch sträflich hinterher. Hier bleibt noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, damit die Mobilmachung zu einem durchschlagenden Erfolg wird!
Lieb Vaterland, magst ruhig sein
Aber es gibt Hoffnung! Wer Augen hat zu sehen, dem wird nicht entgangen sein, dass sich der deutsche Bäcker nicht mehr geniert, seiner treuen Kundschaft wieder Mohrenköpfe anzubieten, traditionell deutsche Backwaren wie Kommissbrote und Granatsplitter liegen an ihrem verdienten zentralen Platz in der Schaufensterauslage. Während die Jungmänner Gefallen daran finden, in ihrer Freizeit gemeinschaftlich Handgranatenweitwurf zu üben, werden die Mädels von den AfD-Frauenschaften in Haushaltsführung und Gebärkunde unterwiesen. Man denkt an die Zukunft, die Volksgemeinschaft rückt endlich wieder enger zusammen!
Gelobt sei, was hart macht
In der heutigen grossen Zeit, in der die alten Werte wieder etwas gelten, denke ich gern an meine Schulzeit zurück. Immer am 30. August hatten wir schulfrei und stellten auf dem Pausenhof die Schlacht bei Tannenberg nach. Die Sextaner spielten die Russen, die Oberprimaner das ruhmreiche deutsche Heer. Was haben wir gelacht, wenn sich die Pökse regelmässig blutige Nasen holten und nach verlorenem Gefecht mit grossem Weh und Ach ihre Mäusezähnchen auf dem Schulhof zusammensuchten, während die siegreichen Primaner sich in Marschordnung formierten, das Sedanlied anstimmten und in ihre Stammkneipe zum Kommers verlegten. Experten aller politischen Richtungen fordern derzeit unüberhörbar die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Seiner Majestät, unserem Kaiser Willem zwo, ist vollen Herzens zuzustimmen, wenn er ausruft: «Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!»
Safety first
Impulse zur Wehrertüchtigung gingen auch von der vom 14. bis 16. Februar in München abgehaltenen Sicherheitskonferenz aus. Dort fanden nicht nur zahlreiche Gespräche und Diskussionen statt, es wurde auch eine vielbesuchte Ausstellung führender Defence-Technology-Firmen gezeigt. Ein Video*, das am Stand eines amerikanischen Traditionsanbieters lief, stiess beim Publikum auf besonderes Interesse. Die aus zahllosen Wild-West-Filmen bekannte Firma bietet gemäss eigener Aussage «a complete range of peacemakers» an. Hier findet der anspruchsvolle Kunde eine ganze Palette ausgereifter Qualitätsprodukte, mit der sich lästige Probleme nachhaltig aus der Welt schaffen lassen.
Es tun!
Das Video*: Was macht ein Mann, der seine Frau im Garten Haken schlagen sieht? Nachladen, weiterschiessen. «Winchester Pump Rifle 22 S – wenn aufräumen, dann richtig!»
* * *